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Wer in den Waldlandschaften und Vulkanregionen der Eifel unterwegs ist

kann sich eine Vorstellung davon machen wie stark die Natur mit ihrer Schöpfungskraft

dieses relativ unerforschte Gebiet mit seinen Höhenlagen geformt hat.

In den weiten Waldgebieten mit ihren Vulkanen und Hochebenen verlieren sich

Fauna und Flora in den unbesiedelten Weiten bis an den Horizont.

An diesen ehemaligen Vulkankraterrändern zwischen Gräsern , Büschen und alten knorrigen

Eichenhölzern ist die Existenz eines Wesens gut vorstellbar das uns fremdartig erscheinen mag

aber dennoch in diesen Nebelgefilden im Verborgenen zu vorhanden scheint.

Idee und Realisation Eifelfaun

Ausführung in Holz Metall und Stein

 

Eröffnung der Ausstellung  KUNST IM GARTEN  in Konstanz am 19.06.2016

 

Achim Blankenhorn arbeitet in einem wunderbar ausgebauten großen,hellen Atelier im Eifeldorf Zemmer bei Trier,in dem eindrücklich große Skulpturen Platz haben.Seit 1992 arbeitet er mit Holz , Stein und Metall.Diese Fähigkeit brachte er sich zunächst im Selbststudium bei,später erwarb er sich die Möglichkeiten,seine künstlerischen Ideen zu realisieren,an Kunstakademien u. a. in Trier.

die Holzarbeiten werden zum Teil durch lasierende Farbgebung zu einer eigenen Ausdrucksweise gesteigert.Menschliche Darstellungen,teils natürlich teils abstrakt,und phantasievolle mystische Tiergestalten gehören zu seinen Hauptthemen-diese und andere Figuren können sie hier entdecken.

Dem Künstler geht es in seiner Arbeit darum,die Idee der Ästhetik umzusetzen.Dabei ist nicht die Schönheit wie sie in Schaufenstern großer Geschäfte zu sehen  ist gemeint,die Ästhetik liegt für ihn  in der Sinnhaftigkeit des Objektes oder Kunstwerkes.Ist der wahre Kern der der Aussage getroffen,so strahlt die Skulptur mit dieser inneren Kraft,auch wenn der Betrachter nicht in den Werdegang des Objektes einbezogen ist - das ist seine Erfahrung.

So wie der Rohstoff vieler seiner Skulpturen,das Holz,als Baum verwurzelt in der Erde heranwächst und in seinen Wurzeln und Jahresringen die Wachstumsbedingungen erkennen lässt,so sieht der Künstler auch den Menschen verwurzelt und geprägt von seiner Umgebung und Herkunft.Dabei eignet sich verwachsenes  oder krankes Holz,das oft eine sehr schöne Maserung erzeugen kann,besonders gut für die Gestaltung.

 

Text 19.06.2016       Frau  Atina Haberkern-Fiand

 

 


Auszüge aus der Rede von Anika Rosenkranz am 3.Nov.2017 in der galerie m beck

 

Leib und Seele

 

Als ich den Begriff des Leibes das erste Mal hörte, so assoziierte ich ihn mit einem lebendigen Körper. Nach kurzer Recherche musste ich mir allerdings eingestehen, dass dieser Begriff viel komplexer ist.

 

In der Theologie beispielsweise ist der Leib die Steigerung des Körperlichen im metaphysischen Sinne.

 

Vereinfacht gesagt stellt der Leib in der Theologie also die Verbindung einer Person mit ihrem immateriellen Bewusstsein dar. Aus einem lebendigen Körper wird somit ein Beseelter.

 

Die Philosophie wiederum differenziert die Begriffe „Leib“ und „Körper“ voneinander.

 

Der Körper erhält den Charakter des objektiv erfassbaren, während der Leib subjektiv erfassbar ist.

 

Der Leib wird daraus folgend zu einer Selbstreferenz des Körpers auf den Körper.

 

In diesem Zusammenhang entstand in der Philosophie das „Leib-Seele-Problem“/ „Körper-Geist-Problem“, bei dem philosophiert wird, wie sich das Bewusstsein zum Körper/ Leib verhält. Sind sie eins oder getrennte Substanzen?

 

 

 

Grundsätzlich wurde mir deutlich, dass der Leib immer im Zusammenhang des Körpers und des Bewusstseins zu betrachten ist.

 

Als Bewusstsein wird auch die Seele bezeichnet.

 

Wenn, und davon gehe ich aus, die Seele Ihnen ein Begriff ist, so wissen Sie, dass sie je nach Kultur oder Religion unterschiedlich gedeutet wird.

 

In manchen ist die Seele unsterblich und an keinen Körper gebunden oder sie ist wiederum an einen Körper gebunden und sterblich.

 

Fakt ist, bzw. was alle Kulturen und Religionen gemeinsam haben ist, dass die Seele etwas nicht Greifbares ist.

 

In unserer Gesellschaft setzen wir sie, die Seele, oft gleich mit der Psyche.

 

Udo Steigner, der Autor des Katalogtextes zur Ausstellung „Leib und Seele“ (3.11. – 28.11.2017), ging von dieser Annahme aus und schrieb in seinem Text eine treffende Definition der Seele. Die Seele/Psyche ist ein Prinzip, „[…] das Regungen und Vorgängen zugrunde liegt, sie ordnet und auch körperliche Vorgänge herbeiführt oder beeinflusst.“

 

 

 

Zu Achim Blankenhorn, dem einzigen Bildhauer dieser Gruppenausstellung, passt meiner Meinung nach gut die Ansicht des Pantheismus zum Thema „Leib“.

 

Hier ist der Leib die bewusstseinsfähige Erscheinung eines universalen Geistes in der Natur.

 

Denn Herr Blankenhorn nimmt seine Inspiration, sowie seine Materialien (Holz und Stein) aus der Schöpfungskraft der Erde, beziehungsweise der Natur, die er in seiner Heimat der Eifel zu genüge auffindet.

 

Ein Hauptthema seiner gegenständlichen Kunst sind menschliche Darstellungen, die auch abstrakt sein können. Beispielsweise versucht er dann auch schon mal die Fauna als menschliches Wesen darzustellen.

 

Der Künstler gibt der Natur demzufolge einen Körper, in dem sich die Seele der Natur wiederfindet und spiegelt.

 

 

 

Anika Rosenkranz